Die optimale Ernährung bei Hashimoto
Ich empfinde mich immer in einem Zwiespalt, wenn ich Menschen mit Hashimoto Ernährungsempfehlungen geben soll. Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Stadien. Wenn Sie an Hashimoto leiden, lohnt es sich zum Beispiel, über die bakterielle Besiedlung des Darms nachzudenken. Sehr häufig sind fremde Keime, die die natürliche Darmflora überwuchern, die Ursache von Störungen des Immunsystems. Die Hashimoto-Expertin Izabella Wentz empfiehlt hier über längere Zeiträume möglichst alle Keime des Dünndarms einzunehmen. Ein Präparat, das sich in meiner Praxis vielfach bewährt hat, ist Omnibiotic 10, 1 Tütchen täglich. Aber es gibt auch andere Kombinationen gutartiger Darmbakterien wie Omniflora, Lactobact und viele andere mehr.
Auch die Qualität der Nahrung hat eine hohe Bedeutung bei Hashimoto-Ernährung
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Hashimoto-Ernährungsliste: Aspekte von A bis Z
Apfelessig
Morgens ein Löffel Apfelessig in einem Glas Wasser hilft bei der Verdauung, das ist eine Altersweisheit. Menschen mit Hashimoto oder anderen Autoimmunerkrankungen können mit dieser Verdauungshilfe deutliche Verbesserungen der Darmfunktion erzielen.
Bauernmarkt
Hier finden Sie saisonabhängig und je nach Bauer vitales, schadstofffreies Obst und Gemüse zum Selberkochen und Einlagern. Ideal für eine bewusste Hashimoto-Ernährung.
Chia-Samen
Das Heilmittel der Maya. Reich an Antioxidantien, deshalb gut bei einer Entzündung wie der Hashimoto. Reich an Eisen, woran es oft mangelt. Viel Calcium, was gut ist bei Menschen, die einen Calcitoninmangel haben. Reich an Omega-3-Fettsäuren, was sich hilfreich auswirkt bei Hashimoto-Patientinnen mit Nervenstörungen.
Chlorella
Diese Süßwasser-Alge ist sehr chlorophyllreich und wird auch als Mineralstofflieferant genutzt. Sie soll auch den Darm entgiften. Man nimmt sie in Form von Presstabletten, die im frischen Zustand vage nach Heu riechen und dunkelgrün sein sollen. Die Tagesdosis ist etwa 10 g am Tag.
Cordyceps sinensis
Dieser chinesische Heilpilz ist ein traditionelles Heilmittel gegen Schwäche, vor allem bei Nebennierenschwäche und Schildrüsenunterfunktion. Er soll das Immunsystem regulieren und als Antidepressivum wirken. Alles gute Wirkungen bei Menschen mit einer schweren Verlaufsform der Hashimoto-Thyreoiditis. Man kann ihn im Internet als Nahrungsergänzungsmittel bestellen und nimmt dann 2 Kapseln am Tag.
Fertiggerichte
Eine üble Sache. Sie sind ein klassisches Beispiel für Nahrung, die Sie vermeiden sollten. Da es viele Zusatzstoffe enthält wie Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Verunreinigungen, Antibiotika, Schwermetalle und vieles andere mehr. Meist sind sie auch sehr jodreich durch künstliche Jodierung. Und sie sind arm an Vitaminen und Spurenelementen. Fertiggerichte sollte in Ihrer Hashimoto-Ernährung keine große Rolle spielen!
Grüne Smoothies
Die Diskussion über den Wert der grünen Smoothies beginnt meist mit dem Hinweis, dass Hollywoodschauspieler das derzeit viel trinken. Sie sind also Zeitgeist, aber es gibt einige Argumente für den Wert dieses Nahrungsmittels. Chlorophyll ist es, was die grüne Farbe erzeugt, ein Stoff, der unserem Blutfarbstoff gleicht. Es gilt derzeit als Allheilmittel und kann auch pur genommen werden. Ich habe gute Erfahrungen mit Weizengras gemacht, das auch chlorophyllreich ist und zusätzlich viele Mineralien aufweist. Auch das gibt es im Internet zu bestellen oder kann zu Hause im Garten gezüchtet und mit dem Entsafter zubereitet werden.
Gluten
Histamin
Bei Schilddrüsenunterfunktion entwickeln viele Betroffene auch eine Histaminintoleranz, und vertragen keine Erdbeeren, Tomaten, Geräuchertes, Nüsse, Käse, Rotwein mehr. Sie reagieren mit Kopfschmerzen, Durchfall, Fließschnupfen, Übelkeit, Hautausschlägen. Entweder vermeiden Sie diese Nahrungsmittel, bis sich die Hashimoto wieder beruhigt hat, oder Sie behelfen sich zwischendurch mit Diaminoxidasepulver, zum Beispiel Daosin.
Kohlgerichte
Wenn Sie schon an einer Unterfunktion leiden, sollten Sie Kohlsorten meiden, denn diese enthalten natürliche Schilddrüsenblocker. Dazu gehören Weißkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Steckrübe. Auch Zwiebel und Knoblauch bremsen die Schilddrüsenfunktion.
Kurkuma
Dieses alte ayurvedische Heilmittel enthält das entzündungshemmende Kurkumin. Man kann eine Prise Kurkuma morgens in Wasser gelöst trinken, Nahrungen beim Kochen hinzumischen oder Kurkuma-Kapseln einnehmen.
Meeresfrüchte
Sie sind jodreich und nicht empfehlenswert bei jodempfindlichen Menschen, die Hashimoto haben. Im starken Entzündungsstadium würde ich generell Jod vermeiden.
Obst
Eine gute Sache für die Hashimoto-Ernährung. Wegen des starken Fruchtzuckers kann es aber sein, dass bei manchen Hashimotokranken durch häufige Insulinausschüttung bei Obstgenuss ein Stress auf die Nebennierenrinde kommt.
Salz
Bei Nebennierenschwäche kann es Sinn machen, stark mit einem jodarmen Salz zu würzen, bis zu einem Teelöffel täglich.
Schwefel
Ein Stoffwechselbeschleuniger ist organischer Schwefel, enthalten unter anderem in Leinöl, Hirse oder Ziegenmilch. Gerne genommen wird er heute auch als MSM (Methylsulfonylmethan). Ich halte viel von Leinöl, zwei Esslöffel täglich, in Verbindung mit Sulfur D6, 5 Kügelchen täglich.
Selen
Bei einer aktiven Entzündung der Schilddrüse hilft Selen als Radikalfänger. Außerdem wird Selen bei der Umwandlung von T4 zu T3 benötigt, was bei Menschen wichtig ist, die L-Thyroxin bei einer schwachen Schilddrüseneigenleistung einnehmen. Eine Tagesdosis von 100 mcg ist nach meiner Erfahrung unbedenklich. Manche Patienten entwickeln Vergiftungserscheinungen bei Dosierungen von 200 mcg oder höher.
Soja
Nicht nur ausgewiesene Soja-Produkte wie Tofu, Sojamilch oder – joghurt sind aus der Sojabohne gemacht, es ist auch in Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren und vielen Fertigprodukten enthalten. Der hohe Gehalt an Isoflavonen kann eine Schilddrüsenunterfunktion verstärken.
Taurin
Dieses Abbauprodukt der Aminosäuren Cystein und Methionin, bekannt als Bestandteil von Energy-Drinks, ist ein starkes Antioxidans, und lindert Entzündungen. Es wirkt stimmungsaufhellend und unterstützt die Nebennierenrindenfunktion. In einer Dosis von 500 mg täglich hilft es vielen Hashimoto- Patienten gegen Unterfunktionsbeschwerden.
Wasser
Sauberes Quellwasser, in Glasflaschen abgefüllt, ist ein Lebensquell. Vermeiden Sie Plastikflaschen vor allem wegen PET (Polyethylenerephtalat), bei dem das giftige Acetaldehyd entsteht, das zur vermehrten Bildung von Sauerstoffradikalen führt, was entzündungsfördernd ist. Und wegen dem Weichmacher PBA (Bisphenol A), der wie Östradiol wirkt und bei Hashimoto-Patientinnen die Östrogendominanz verstärken kann, unter der viele von ihnen ohnehin schon leiden. Gegenmittel: Wasser in Glasflaschen, 2 – 3 Liter täglich – und vielleicht auch ein bisschen Wildes Yamswurzelextrakt als bioidentisches Progesteron.
Wildkräuter
Besonders Brennnesselblätter, Schafgarbenkraut und Löwenzahnblätter sind Chlorophyll- und Eisenlieferanten für Smoothies.
Zitronensaft
Nüchtern morgens, in einem Glas heißen Wassers. Er entwässert, und hilft bei der Verdauung – siehe Apfelessig.
Hashimoto-Ernährung: Rezepte
Sie wollen ursprünglich essen, biologisch, ohne industrielle Zusatzstoffe, selbst zubereitete Speisen. Verwenden Sie Meersalz, um etwas Jod zu sich zu nehmen, vermeiden Sie aber jodreiche Nahrungsmittel. Essen Sie vitalstoffreich: Obst, Nüsse, Saaten, Samen.
So ernähren Sie sich bei Hashimoto richtig
Heilend und gut sind:
- Rohkost, gut gekaut: Obst, Gemüse, Nüsse (außer Cashews und Erdnüssen), Samen, Saaten
- Obst- und Gemüsesäfte, grüne Blattgemüse, Süßkartoffel, Kürbis, Champignons, Karotte, Spargel, Avocado
- Glutenfreie Getreide: Hirse, Reis, Mais, Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Chia
- Lektinreiche Speisen gut kochen: Reis, Mais, Kartoffeln, Tomaten, Hülsenfrüchte, Aubergine, Paprika
- Leinöl, Olivenöl, Ghee
- Eier, Süßwasserfisch, vergorene Speisen
Auf diese Nahrungsmittel sollten Sie bei einer Hashimoto verzichten:
- Zucker, tierisches Fett (gesättigte Fettsäuren)
- Glutenhaltige Getreide (Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer) – Amylase-Tryptase-Inhibitoren
- Fleisch (außer Bio), Milchprodukte
- Roh oder wenig gekocht: Reis, Mais, Paprika, Tomate, Aubergine, Hülsenfrüchte, Cashews
- Große Mengen an Zwiebeln, Broccoli, Kohlarten, Soja
- Industriell hergestellte Nahrungsmittel mit Zusatzstoffen
- Meeresfrüchte (bei Jodsensibilität)
Diese Rezepte helfen bei einer Hashimoto-Thyreoiditis
TEFFBROT
Zutaten: 150 g Teffmehl, 450 ml Wasser, 3 gehäufte EL Flohsamenschalen, 150 g Rote-Linsen-Mehl, 1 TL Salz, 3/4 TL Natron, optional: Brotgewürz, Sonnenblumenkerne, andere Saaten Zubereitung: Flohsamenschalen in das Wasser einrühren und ca. 1 Std. quellen lassen. Backofen auf 160°C vorheizen. Alle anderen Zutaten hinzugeben und gut verkneten. Hände mit Stärke „pudern“, damit der Teig nicht so klebt. Brotlaib formen und an der Oberseite mehrmals schräg einschneiden, damit er gut aufgeht. Auf mit Backpapier belegtem Blech in der Mitte des Ofens backen, nach 60 Min. nachsehen und ggf. noch bis zu 15 Min. weiter backen. Brot auskühlen lassen. Es ist außen knusprig und innen fluffig.
HIRSEPFANNE MIT KAROTTEN UND ZUCCHINI
Zutaten: 150 g Hirse, 1 EL Ghee, 1 TL z.B. Tandoori-Masala-Mischung (Ingwer, Kardamom, Koriander, Nelken, Ceylon Zimt, Kurkuma, Paprika), 400 ml Gemüsebrühe, 1 Karotte, in Würfeln, 2 junge Zucchini, in Würfeln, Salz, 400 g Kichererbsen nach Anleitung gekocht (oder aus der Dose) Zubereitung: Ghee in der heißen Pfanne zerlassen, Gewürze darin anrösten. Hirse dazu geben, 1 Min. unter Rühren mitbraten. Gemüse zufügen, 2-3 Min. mitschwenken. Brühe nach und nach angießen. Etwa 15 Min. bei kleiner Hitze garen lassen. Gelegentlich umrühren und Flüssigkeit nach Bedarf zugießen. Mit Salz abschmecken. Kichererbsen unterrühren und weitere 5 Min. garen, warm servieren.
QUINOA-LINSEN-SALAT MIT BROKKOLI UND LIMETTENDRESSING
Zutaten: 125 g Quinoa, 75 g rote Linsen, 1 EL Ghee, 1 Kopf Brokkoli, 3 Karotten, 3 EL Olivenöl, 1 EL Agavendicksaft, 1 Chilischote, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam Zubereitung: Quinoa in einem Sieb waschen und 450 ml Wasser mit Salz zum Kochen bringen. Auf hoher Stufe und ohne Deckel kochen und nach ungefähr 10 Min. Linsen hinzugeben. Wenn das Wasser nach ungefähr weiteren 5-7 Min. aufgesogen ist, ist die Salatgrundlage fertig. In der Zwischenzeit kleine Brokkoli-Röschen abteilen und die Möhren grob raspeln. In einem Topf 80 ml Wasser zum Kochen bringen, Gemüse rein tun, so dass es eher gedämpft als gekocht wird, 2-3 Minuten garen. In Sieb abgießen. 1 EL Öl in die Pfanne geben, Gemüse darin weitere 2 Min. dünsten. Dressing: alle Zutaten mischen, Chili klein schneiden, alles mit Salz und Pfeffer würzen. Durchmischen, die Kerne darüber geben.
VOLLKORNREIS-PFANNE MIT ROTEN BEETEN
Zutaten: 150 g Vollkornreis, 1 EL Ghee, 1 TL z.B. Berber-Gewürzmischung (Paprika ,Ingwer, Kardamom, Piment, Ceylon-Zimt, Chili, Knoblauch), 400 ml Wasser oder Gemüsebrühe, 1 mittlere rote Beete, in 1 x 1 cm-Würfeln, Salz, 400 g Kidneybohnen nach Anleitung gekocht (oder aus der Dose), frische Petersilie, gehackt Zubereitung: Ghee in der heißen Pfanne zerlassen, Gewürze drin anrösten. Hitze reduzieren, Reis dazu geben, 3 Minuten unter Rühren mitbraten. Rote Beete zufügen, 2-3 Minuten mitschwenken. Wasser nach und nach angießen. Etwa 20-25 Minuten bei kleiner Hitze garen lassen. Gelegentlich umrühren und Flüssigkeit nach Bedarf zugießen. Mit Salz abschmecken. Kidneybohnen unterrühren und weitere 5 Minuten garen. Mit Petersilie bestreuen und warm servieren.
AMARANTH–MANGOLD–PFANNE (FÜR 2 PERSONEN)
Zutaten: 200 g Amaranth, 200 g Mangold, 1 gelbe + 1 rote Paprika, 2 Zwiebeln, 1 Frühlingszwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 Handvoll frischer Basilikum, 1 EL Kokosöl, Salz, Pfeffer Zubereitung: Amaranth heiß waschen und nach Packungsanleitung kochen. Zwiebeln, Frühlingszwiebel und Knoblauch klein schneiden. In einer großen Pfanne mit Kokosöl anbraten. Paprika klein schneiden, in die Pfanne geben und 2 Minuten mit andünsten. Mangold waschen und in Streifen schneiden. Erst festere Teile, dann feine in die Pfanne geben und kurz garen. Den fertigen Amaranth und die Basilikumblätter unter das Gemüse mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
BUCHWEIZEN FRÜHSTÜCKSBREI MIT BIRNENKOMPOTT
Zutaten Brei: 100 g Buchweizenflocken, ½ l Buchweizenmilch, 1 EL Ghee, Fenchel, Anis, Kardamom, 1 EL Honig Zubereitung: Ghee im Topf heiß machen. Gewürze darin kurz anrösten. Buchweizenflocken dazugeben und zusammen 1 Minute anbraten. Nach und nach Buchweizenmilch zugießen und bei gelegentlichem Rühren auf niedriger Temperatur 10-15 Minuten garen lassen. Zum Schluss Honig anrühren. Zutaten Kompott: 1 Pfund reife Birnen, 1 EL Ghee, 2 Sterne Anis, 1 TL Fenchel, ½ TL Koriander, 2-3 Nelken, 100 ml Birnen- oder Apfelsaft Zubereitung: Birnen waschen, schälen, vom Gehäuse befreien, klein schneiden. Ghee im Topf heiß machen. Gewürze darin kurz anrösten. Birnen dazugeben und zusammen 2-3 Minute andünsten. Saft zugießen und 3-5 Minuten weich werden lassen.
LIMETTENKUCHEN MIT CHIA UND MOHN
Zutaten: 160 g helle glutenfreie Mehlmischung, 12 g Weinsteinpulver, 4 g Natron, 2 g Salz, 25 g Chia-Samen, 30 g Mohnsamen, 170 g Kokosöl, 80 g Zucker, 2 Eier, 170 g griechischer Joghurt, 2 Limetten, abgeriebene Schale, 1 TL Vanilleextrakt. 70 ml frisch gepresste Limetten, 60 g Zucker Zubereitung: Backofen auf 175 Grad vorheizen. Mehl, Weinsteinpulver, Natron und Salz vermischen. Warmes Kokosöl mit Zucker schaumig schlagen, Eier nacheinander unterrühren. Mit Chia-Samen, abgeriebener Limettenschale, Vanilleextrakt und griechischem Joghurt vermischen. Mehlmischung schnell unterheben. Den Teig in eine gefettete Kastenform geben und 50 Minuten backen. Limettensaft und Zucker zu einem Sirup einkochen lassen und über den heißen Kuchen geben, abkühlen lassen.